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Münsters erster Wasserstoff-Koordinator wird Aktivitäten pushen

Münster, 23.05.2023. Der Wirtschaftschemiker Mark Worrmann koordiniert ab sofort die Wasserstoff-Aktivitäten in der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Münster. Im ersten Schritt wird der 32-Jährige in Diensten der Technologieförderung sämtliche Initiativen in puncto Forschung, Produktion, Infrastruktur und Nutzung zusammentragen, lokale und regionale Partner bündeln sowie Förderprogramme identifizieren. Die langfristige Aufgabe besteht darin, mittels einer Strategie und abgeleiteter Projekte den Wasserstoff als eine Schlüsselkomponente der Energiewende am Standort Münster zu etablieren – klimafreundlich und wertschöpfend.

„Grüner Wasserstoff wird in einigen Jahren komplementär mit Batterien eine der Schlüsseltechnologien in unserem klimaschonenden Energiesystem sein. Er wird überall dort zur Anwendung kommen, wo eine direkte bzw. zeit- und ortsnahe Nutzung von erneuerbarem Strom nicht möglich ist oder chemische als auch thermische Prozesse es erfordern. Und dafür setzen wir hier einiges in Bewegung“, bescheinigt der in Greven aufgewachsene Münsterländer dem Energieträger der Zukunft ein großes Potenzial im Kontext der Energiewende. „Erstens setzt die Herstellung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse im Gegensatz zu grauem Wasserstoff kein CO2 frei. Zweitens entsteht auch bei der Verwendung von grünem Wasserstoff kein CO2, anders als bei Erdgas beispielsweise. Und drittens werden durch die Produktion und die Nutzung neue Wirtschaftszweige aufgebaut.“

Dass sich in der Region Münster bereits eine Vielzahl von Akteuren und Initiativen mit Wasserstoff beschäftigen, kann die dynamische Entwicklung dieses Zukunftsfeldes entscheidend nach vorne bringen. Hinzu kommt, dass neue Wasserstoff-Technologien auch einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität Münsters gemäß der vorliegenden Handlungsprogramme und Beschlüsse leisten. „Münster wäre nicht Münster, wenn wir nicht auch auf dem Gebiet Wasserstoff eine wichtige Rolle anstreben und so zur Energiewende beitragen.“

Entlang der Wertschöpfungskette, also der Forschung, Produktion, Infrastruktur bis hin zur Nutzung, befinden sich aktuell bereits verschiedene Projekte seitens der Stadt, der Wissenschaft und der Wirtschaft in der Pipeline. Zudem liegen Münster bzw. das Münsterland zukünftig in einem der dichtesten Wasserstoffnetze Deutschlands. Vor diesem Hintergrund wollen Kommunen, Unternehmen und Netzbetreiber den Infrastruktur-Ausbau in den Regionen Münsterland und Emscher-Lippe zügig vorantreiben. Die Initiative hat jetzt eine Erklärung mit mehr als 300 Unterschriften dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übergeben.

Den vielleicht fortschrittlichsten Kooperationsvorstoß mit einer hohen Realisierungs­wahrscheinlichkeit unternehmen derzeit die Westfalen AG in Kooperation mit der Stadtwerke Münster GmbH, der Stadtnetze Münster GmbH und den Fraunhofer Akteuren der Batterieforschungsfabrik FFB. Im Hansa-BusinessPark in Münsters Süden planen die Partner den Bau einer hochleistungsfähigen Wasserstoffproduktionsanlage, von der unter anderem die energieintensive Batterieforschungsfabrik als technologisch anspruchsvoller Abnehmer profitieren würde. Gemeinsam würde man einen wichtigen Schritt Richtung CO2-neutraler Batteriezellproduktion gehen. Die Technologieförderung Münster hat gemäß der jüngsten Machbarkeitsstudie „grünes Licht“ gegeben. Neben technischen Anforderungen beinhaltet die Analyse eine überschlägige Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und geeignete Förderprogramme. Auf Grundlage dieses Papiers beraten die Akteure nun das weitere Vorgehen zur Realisierung dieses ambitionierten H2-Modell-Projekts bis zum Jahr 2025. „Es wäre ein Vorzeigeprojekt mit überregionaler Strahlkraft“, sagt Worrmann, „das weitere Kräfte in einem breitgefächerten regionalen Wasserstoffnetzwerk mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und kommunalen Akteuren freisetzt.“

Mit Mark Worrmann hat Münster nun einen Ansprechpartner
auf dem Zukunftsfeld Wasserstoff.
Foto: Technologieförderung Münster GmbH, Martin Rühle

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